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Aus der Kammer

Zur Pensionierung von Kammeramtsdirektor Dr. Johannes Dock

Nach 33 Dienstjahren in der Ärztekammer für Salzburg tritt Kammeramtsdirektor Dr. Johannes Dock mit Ende 2023 in den Ruhestand ein.

Zur Pensionierung von Kammeramtsdirektor Dr. Johannes Dock

Von Georg Fuchs | med.ium 11+12/2023 | 18.12.2023

Curriculum vitae

Dr. Johannes Dock, Jahrgang 1961, geboren und aufgewachsen in Wiener Neustadt, hatte als jüngster Spross einer Ärztefamilie (Vater und Bruder Allgemeinmediziner, zweiter Bruder Radiologe in Wien) seit  jeher ein Naheverhältnis zur Ärzteschaft und deren Interessenvertretung.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wiener Neustadt inskribierte Dr. Dock an der juridischen Fakultät der Universität Wien, wo er 1985 zum Dr. jur. promoviert wurde. Es folgte ein Gerichtsjahr mit  Ausbildungen am Bezirksgericht Favoriten/Wien, am Jugendgerichtshof und am Landesgericht Wien.

1986 wechselte Dr. Dock als Jurist in die Österreichische Ärztekammer und konnte dort von der Pike auf die „Juristerei für die Ärzteschaft“ erlernen.

1991 erfolgte der Wechsel in die Ärztekammer für Salzburg, wo er seit 1992 als stellvertretender Kammeramtsdirektor vorerst mit dem Arbeitsschwerpunkt „Rechtberatung für angestellte Ärzte“ fungierte und in dieser Funktion erste Erfolge erzielen konnte. So ist es ihm gelungen, mit allen öffentlichen Krankenanstalten im Bundesland Salzburg Dienstordnungen für Spitalsärzte zu vereinbaren. 1993 wurde die Gehaltsreform für Spitalsärzte der landeseigenen Spitäler erarbeitet und im Erfolgsjahr 1994 gleichzeitig der Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer für Salzburg reformiert und das Kurienmodell in der ersten Bundesländer Ärztekammer Österreichs eingeführt. 

Dieses Kurienmodell wurde dann auch 1998 in das Österreichische Ärztegesetz aufgenommen.

Als besonders kompetent erwies sich Dr. Dock in der Rechtsberatung in allen beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Angelegenheiten des Ärztestandes.

Seit 1992 konnte er an der Seite seines Vorgängers Dr. Rudolf Fuhrmann Erfahrungen bei der Betreuung der Kassenverhandlungen sammeln.

Dr. Dock übernahm in dieser Zeit auch die rechtliche Betreuung der Kurie der Zahnärzte und wurde mit diversen Projektleitungen beauftragt, so etwa 1995 mit der äußerst erfolgreichen Urbefragung der Ärztekammer für Salzburg und 1996 mit der Organisation des Umbaus des damaligen „Ärztehauses“ in der Bergstraße 14 und den darauf folgenden Umzug des Kammeramtes an die neue Adresse.

Mit 1. Juli 2000 wurde Dr. Johannes Dock zum Kammeramtsdirektor (KAD) der Ärztekammer für Salzburg bestellt.

Um den Anfordrungen zur Führung einer serviceorientierten und modernen Ärztekammer zu entsprechen, absolvierte Dr. Dock zwischenzeitig die Management-Ausbildung am Verbandsmanagement-Institut der Universität Freiburg/Schweiz und am Hernstein-Institut eine Ausbildung in Mitarbeiterführung/ Arbeitstechniken/ Verhandlungstaktik und NPO-Qualitätsmanagement.

Eine besonders erwähnenswerte Ausbildung Dr. Docks ist das absolvierte Bankpraktikum mit dem Schwerpunkt „Investmentfonds und Fondsverwaltung“ beim Bankhaus Carl Spängler KAG, welches ihm viel Know-how zur Verwaltung des Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer für Salzburg liefert.

Bis 2007 leitete Dr. Dock als Kammeramtsdirektor mit dem langjährigen Präsidenten Dr. Reiner Brettenthaler die Agenden der Ärztekammer für Salzburg, seit der Kammerwahl 2007 interagiert er mit Präsident Dr. Karl Forstner.

Als besondere Meilensteine der jüngeren Amtszeit von Dr. Dock sind hervorzuheben:

  • Salzburger Medikamentenvereinbarung
  • Flächendeckender hausärztlicher Bereitschaftsdienst 365 Tage im Jahr – Stadt (NDZ seit 2014) und Land (Neuordnung 2015)
  • Gehaltsreform Spitalsärzte 2015
  • Innovative Versorgungs-/Kooperationsformen im Kassenvertragswesen: Jobsharing, Gruppenpraxismodelle und Primärversorgungseinrichtungen
  • SIA Salzburger Initiative Allgemeinmedizin (Lehrpraxismodell)
  • SIP Salzburger Initiative Pädiatrie (geförderte Lehrpraxis Kinderheilkunde)
  • Geförderte Lehrpraxis Psy – noch in Planung
  • Erster regionaler PVE-Vertrag samt Novelle 2023
  • Die „Gemeinsame Erklärung“ – Land Salzburg, die Salzburger Gebietskrankenkasse und die Ärztekammer für Salzburg geben eine gemeinsame Erklärung zur Sicherstellung der ambulanten  ärztlichen Versorgung im Bundesland Salzburg ab: „Es ist die Kompetenz der regionalen Partner des Gesundheitssystems – die Länder, regionale Sozialversicherungen und Ärztekammern –, die den Bedarf von Gesundheitsangeboten im jeweiligen Bundesland einschätzen und somit zielgerichtet im Sinne der Bedürfnisse der Bevölkerung weiterentwickeln kann.“

„Dr. Dock war unzweifelhaft eine Persönlichkeit, die die Salzburger Ärztekammer über viele Jahre maßgeblich geprägt hat.“ Dr. Karl Forstner

Dr. Dock nahm während seiner Amtszeit als KAD der Ärztekammer für Salzburg an allen wesentlichen juristischen Arbeitsgruppen der Österreichischen Ärztekammer zur Weiterentwicklung des  Gesundheitswesens der letzten 30 Jahre teil.

Privat

Dr. Johannes Dock ist seit 1987 mit Dr. jur. Andrea Dock verheiratet, die als Juristin und Leiterin des Bürgerbüros der Salzburger Landesregierung tätig war. Die Familie mit Sohn Johannes ist in Hallwang bei Salzburg beheimatet. Dr. Docks privates Interesse umfasst neben der Familie bei jeder Gelegenheit Bergtouren und Skifahren. Zur geistigen Erweiterung dienen Theaterbesuche und das Studium einschlägiger Reiseliteratur zur Vorbereitung der jährlichen Kulturreise mit der Familie. 

Stimmen zu Dr. Dock

Präsident Dr. Karl Forstner:

„Dr. Dock war unzweifelhaft eine Persönlichkeit, die die Salzburger Ärztekammer über viele Jahre maßgeblich geprägt hat. Abseits seiner umsichtigen Führung des Kammeramtes  und seiner Kompetenz in für die Standesvertretung zentralen Rechtsmaterien sind aber weitere Wesenszüge für meine Zusammenarbeit mit ihm ganz entscheidend gewesen. Es ist seine Leidenschaftlichkeit, manchmal mit einer Impulsivität, die auch gebremst werden musste, für die Sache der Ärzte einzutreten.

Er war mir all die Jahre ein wichtiger Partner im Durchdenken von Konzepten und Strategien. Und dies alles mit einer über all die Zeit ungestörten Verlässlichkeit, die der Kammer und mir Sicherheit bedeutete.

Für dies alles bin ich Johannes Dock äußerst dankbar. Ich wünsche ihm und seiner Familie – denn allein ist er für mich gar nicht vorstellbar – einen schönen, erlebnisreichen und langen neuen Lebensabschnitt.“

Mitarbeiterstimmen zu Eigenschaften als Direktor und als Kollege:

„Verlässlich, immer erreichbar, manchmal sehr unkompliziert – manchmal nicht. ,Ärztekammer first‘, gab für den Job alles. In Verhandlungen mit den jeweiligen Partnern ÖGK oder ÖÄK etc. konnte er extrem hart sein, aber immer nur alles zugunsten der Ärzteschaft. Er war für die beiden Ärztekammer-Präsidenten, mit denen er arbeitete, sicherlich der Fels in der Brandung! Privat kann er sehr lustig sein, großer Familienmensch, sportlich aktiv, aber auch Genussmensch.“

„Als Direktor: Stets erreichbar, Fels in der Brandung in Krisenzeiten, eine Erscheinung. Als Mensch: sehr sozial, riecht immer so gut ;-)“

„Johannes Dock ist eine verantwortungsbewusste und entscheidungsfreudige Führungskraft mit strategischem Weitblick und kurzer Zündschnur.“