Von Dr. Michael Sigmund | med.ium 5+6/2025
Werte Kolleginnen und Kollegen!
Die geplante Steuerung des Zugangs zu Fachärzten durch die ÖGK wirft mehrere kritische Fragen auf:
- Überlastung der Hausärzte:
Bereits jetzt sind viele Hausarztpraxen überlastet. Eine zusätzliche Belastung durch eine erhöhte Anzahl an Überweisungen könnte die Versorgungssituation weiter verschärfen. Die Ärztekammer warnt vor einem möglichen Kollaps des Hausarztsystems.
- Zugangshürden für Patientinnen und Patienten:
Die Einführung von verpflichtenden Zuweisungen kann für Patienten zusätzliche Hürden darstellen und den Zugang zur notwendigen medizinischen Versorgung erschweren.
- Kosten-Nutzen-Verhältnis aus Sicht der Wahlärzte:
Obwohl die Maßnahme darauf abzielt, die Ressourcen effizienter zu nutzen, ist fraglich, ob die erwarteten Einsparungen die potenziellen Mehrkosten durch die Einführung und Verwaltung der Anreizsysteme übersteigen.
Es ist daher wichtig, die geplanten Maßnahmen kritisch zu hinterfragen und sicherzustellen, dass sie im besten Interesse der Patienten sowie der medizinischen Fachkräfte umgesetzt werden.
- Es ist fraglich wer die Folgeschäden an Patienten durch zu spät gestellte Arztkontakte trägt. Ich vermisse hier die Wortmeldung der Patientenanwaltschaft.
- Das Wahlärztereferat wird jedenfalls die Prozesse in der Entwicklung eines gesteuerten Zugangssystems mit größter Aufmerksamkeit begleiten.
Wir sind nicht Teil des Problems, aber wir sind Teil der Lösung. Ohne uns Wahlärzte wird es nicht gehen!
PS: Die KFA Salzburg hat mitgeteilt, dass eine Übermittlung von Honorarnoten über WAH-online ab sofort möglich ist.
Mit kollegialen Grüßen
Michael Sigmund