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Wahlärztetipp

Wahlärzte-Tipp: Umfrage in der Wahlärzteschaft

Vom Wahlärztereferenten der Ärztekammer für Salzburg, Dr. Michael Sigmund

Von Dr. Michael Sigmund | med.ium 9+10/2023 | 16.10.2023

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Es fand, wie viele von Ihnen wissen, eine bundesweite Umfrage innerhalb der Wahlärzteschaft statt, dessen Ergebnisse ich nun hier zusammengefasst auf Salzburg reduziert präsentiere.

Laut Standesführung gibt es in Salzburg 1.270 Wahlärztinnen und Wahlärzte (Stand 14.08.2023). Die erste Frage behandelt den Wunsch, einen Vertrag mit zumindest einem Sozialversicherungsträger abzuschließen, und hier haben wir ein starkes Nein mit 60 Prozent und 25 Prozent ohne Angabe, lediglich ca. 15 Prozent wären dazu bereit.

Bedingungen, einen Kassenvertrag anzunehmen waren, der Häufigkeit nach als Begründung abnehmend in folgender Reihenfolge:

  1. Bessere Honorierung, mehr Zeit für Patienten, kein Interesse an einem Kassenvertrag, flexiblere Arbeitszeiten und Zusammenarbeitsformen sowie weniger Bürokratie. 
  2. Besteht Interesse, einen Teil der Ordinationszeit auch als Kassenarzt abzuleisten (Mischform – Wahl-/Kassenarzt), wenn solche Modelle in Zukunft angeboten werden? Hier antworteten ca. 65  Prozent Nein, kein Interesse, 35 Prozent mit Ja sowie 1,5 Prozent mit keiner Antwort.
  3. Eine Zusatztätigkeit neben ihrer wahlärztlichen Tätigkeit üben ca. 60 Prozent aus, in einem Anstellungsverhältnis neben ihrer wahlärztlichen Tätigkeit befinden sich ca. 40 Prozent.
  4. Die Frage zur Bereitschaft an kassenärztlichen Bereitschaftsdiensten wurde zu 80 Prozent mit Nein beantwortet.
  5. Ein Interesse, an dem von der öffentlichen Hand organisierten Pandemiemanagement (Impfen, etc.) hält sich mit ca. 50 Prozent zu 50 Prozent die Waage. Aufgaben des öffentlichen  Gesundheitsdienstes (z.B. Totenbeschau) möchten ca. 80 Prozent der Befragten nicht übernehmen.

E-Health und Wahlärzte

  • Etwa 70 Prozent verfügen über keine e-Card-Ausstattung.
  • Eine kassenärztliche Rezepturbefugnis mit einem Sozialversicherungsträger besitzen ca. 75 Prozent.
  • Die Frage, ob Interesse an der Ntzung von e-Card-Funktionen (Arzneimittelbewilligung (ABS), e-Arbeitsunfähigkeitsmeldung, e-Rezept, Abfrage Rezepturgebührenbefreiung etc.) bestehe, beantworten 60 Prozent mit Ja.

Welche elektronischen Dienste wie stark von Interesse wären, wird wie folgt beantwortet:

  • e-Rezept 90 Prozent
  • Arzneimittelbewilligungsservice (=ABS) 67 Prozent
  • e-Arbeitsunfähigkeitsmeldung 54 Prozent
  • Stammdatenabfrage, insbesondere Abfrage Rezeptgebührenbefreiung/REGO 50 Prozent, WAH-Online 46 Prozent.

Ca. 80 Prozent verwenden kein ELGA, jedoch haben etwa 60 Prozent Interesse an der Nutzung der ELGA-Funktionen und 60 Prozent positive Erfahrungen mit ELGA.

Telemedizin: 80 Prozent verwenden keine Telemedizin, 50 Prozent aller Wahlärzteinnen und Wahlärzte haben auch kein Interesse daran. Die Erfahrungen mit telemedizinischen Verfahren sind jedoch  mehrheitlich positiv.

Kostenrückerstattung

Auf die Frage „Wie wichtig ist Ihrer Ansicht nach die Kostenerstattung der Sozialversicherungsträger an Ihre Patienten für Ihre wahlärztliche Tätigkeit?“ antworteten 40 Prozent mit sehr hoch, 25 Prozent mit hoch, 20 Prozent mit mäßig, 10 Prozent mit gering und 4 Prozent mit irrelevant. 

Mit kollegialen Grüßen

Michael Sigmund

Hautarzt (Wahlarzt/Privat)
www.derma-point.at