Von Mag. Christoph Schwalb | med.ium 1+2/2025| Fotos: Uwe Brandl
Das einleitende Impulsreferat hielt Gesundheitslandesrätin Mag. Daniela Gutschi, als Diskutanten für die nachfolgende Podiums- und Publikumsdiskussion konnten OMR Dr. Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Mag. Peter McDonald, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) gewonnen werden. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Fortbildungsreferenten Dr. Klaus Kubin, MBA und dem Präsidenten der Gesellschaft der Salzburger Ärztinnen und Ärzte Univ.-Prof. Dr. Eugen Trinka.
Als Veranstaltungsort diente einmal mehr die Firmenzentrale der Georg Pappas Automobil GmbH in der Innsbrucker Bundesstraße in Salzburg.
In ihrem einleitenden Impulsreferat gab Gesundheitslandesrätin Mag. Gutschi einen Überblick über die historischen Entwicklungen des österreichischen Gesundheitswesens und die Reformen der jüngeren Vergangenheit. Sie erläuterte dazu die Komplexität der Verwaltungsebenen in den Bundesländern sowie im Bund, sprach über die Fragmentierung der Leistungsfinanzierung und stellte internationale Vergleichszahlen vor. Mit Verweis auf die demografischen Entwicklungen mahnte sie ein, keinen Fachkräftemangel entstehen zu lassen und der steigenden Gesundheitskosten nicht zuletzt aufgrund der Entwicklungen in der Medizin gewahr zu sein.
Ihre Lösungsvorschläge von politischer Seite lauten dazu, in Ausbildung zu investieren und Ausbildungsprogramme zu modernisieren. Die Attraktivität der Gesundheitsberufe müsse weiter gesteigert werden, um MedizinerInnen und Pflegepersonal im Land zu halten. Weiters sieht Gutschi gute Entwicklungsmöglichkeiten im Einsatz von modernen Technologien und der Digitalisierung, dabei seien allerdings die damit verbundenen Risiken seriös einzuschätzen.
Ein Schwerpunkt soll auf Prävention und Gesundheitsförderung gelegt werden. „Wir müssen die Bevölkerung motivieren, gesund zu leben. Ich setze auf die Eigenverantwortung“, so Gutschi. Wichtig sei auch ein Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen inklusive sensiblem Umgang mit elektronischen Daten.
Bei der Gegenüberstellung von Föderalismus vs. Zentralisierung in Österreich outete sich Gutschi als „Fan des Föderalismus, weil ich hier Nähe zu den Stakeholdern habe.“ Im Zentralismus sehe sie Potenzial für Effizienzsteigerungen und die Möglichkeit zur Definition nationaler Gesundheitsziele.
In der anschließenden Diskussionsrunde ging das moderierte Podium auf diverse Schlagworte aus dem Referat Gutschis sowie der Statements von Präs. Steinhart und Obmann McDonald ein. Themen waren die „Ambulantisierung“ in der Medizin und die hintnach hinkende Planung und Finanzierung. Primärversorgung solle auch im fachärztlichen Bereich entstehen. Beim Angebot für die Sozialversicherten sollen dabei „Verkrustungen“ aufgebrochen werden. Dem Leitgedanken „digital vor ambulant vor stationär“ folgend, sollen den Patienten künftig bereits am Handy qualitätsgesicherte Informationen zur Verfügung stehen und nicht „Dr. Google“.
Bei der Publikumsdiskussion wurden schließlich die für Salzburg mit negativen Effekten behaftete Fusion der Sozialversicherungen zur ÖGK thematisiert, die dürftige Planung der Leistungsverteilung medizinischer Leistungen im niedergelassenen Bereich und die Wichtigkeit von Datenzusammenführungen zur Entwicklung eines Versorgungsatlas im Rahmen des regionalen Strukturplans 2030, der ab September 2025 vorliegen soll.