Von Dr. Maximilian Krecu, Turnusärztereferent, und Mag. Christoph Schwalb | med.ium 11+12/2025
Rund 100 Medizinerinnen und Mediziner folgten Mitte Oktober der Einladung der Salzburger Ärztekammer zur jährlichen Fortbildungsreihe „MEDIZIN UNPLUGGED“ ins Restaurant Fuxn. Unter dem Motto „Irrwege, Umwege und Auswege – Diskussion über Patientenlenkung im Gesundheitssystem“ wurde ein Thema diskutiert, das aktueller kaum sein könnte: die Herausforderung, den stetig wachsenden PatientInnenstrom so zu lenken, dass das Gesundheitssystem seinen Versorgungsauftrag nachhaltig erfüllen kann.
Die Veranstaltungsreihe ist bewusst dialogorientiert aufgebaut: Nach einem Impulsvortrag folgt eine Podiumsdiskussion mit interaktivem Live-Voting, bei der das Publikum über ein digitales Tool abstimmen kann. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in die Diskussion ein. Den dritten Teil des Abends bildet ein gemeinsames Essen – ein Rahmen, der den ungezwungenen, kollegialen Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen fördert.
Wie sich die medizinische Versorgung in Salzburg entwickelt, zeigen aktuelle Analysen der ÖGK, die Dr. Maximilian Krecu zu Beginn der Veranstaltung in einem Impulsvortrag präsentierte: Auf rund 572.000 Einwohner kommen derzeit etwa 3.500 aktive Ärztinnen und Ärzte.
Der demographische Wandel ist dabei unübersehbar: 18 Prozent der Bevölkerung sind über 65 Jahre alt, in zehn Jahren werden es bereits 25 Prozent sein. Auch in der Ärzteschaft zeigt sich eine deutliche Alterung – jeder Dritte ist über 55 Jahre alt.
Während die Kassenstellen zu 98 Prozent besetzt sind, stieg deren Zahl in den letzten 20 Jahren nur um rund 10 Prozent. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der Wahlärztinnen und Wahlärzte um 70 Prozent zu – jedoch gelten laut ÖGK nur etwa 10 Prozent davon als versorgungsrelevant.
Parallel dazu verschiebt sich die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen: Stationäre Aufnahmen gingen zwischen 2017 und 2022 um 25 Prozent auf 168.000 Fälle zurück, während ambulante Spitalsbesuche um 17 Prozent auf 1,3 Millionen anstiegen.
Im niedergelassenen Bereich wurden 5,9 Millionen Konsultationen gezählt – ein Plus von 23 Prozent in nur fünf Jahren. Auch die Gesundheitshotline 1450 gewinnt an Bedeutung: Allein im ersten Halbjahr 2025 gingen 11.500 Anrufe ein, davon 3.700 medizinische Beratungen. Diese Zahlen zeigen deutlich: Die Nachfrage nach medizinischer Betreuung steigt – aber nicht immer dort, wo Kapazitäten vorhanden sind.
Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion stand die Frage, wie sich das Geflecht aus Primär-, Sekundär- und Tertiärversorgung so gestalten lässt, dass Patientinnen und Patienten jene medizinische Versorgung bekommen, die ihren Bedürfnissen entspricht und vorhandene Ressourcen bestmöglich nutzt.
Thom Kinberger, ÖGK-Obmann für Salzburg, schlug eine semantische, aber inhaltlich bedeutsame Kurskorrektur vor: „Anstatt von Patientensteuerung sollte von Patientenbegleitung gesprochen werden.“ Ein Ansatz, der Vertrauen und Kooperation betont, statt Kontrolle und Einschränkung.
Dr. Andreas Arrer, Leiter der internistischen Notaufnahme am LKH Salzburg, machte deutlich, dass die Trennlinien zwischen den Versorgungsstufen zunehmend verschwimmen. Doppelund Mehrfachbefundungen seien ein Symptom dieser Entwicklung – befördert durch die freie Arztwahl, aber auch durch Defizite in der Kommunikation zwischen den Sektoren.
Die Diskussion um mögliche Selbstbehalte als Steuerungsinstrument sorgte für lebhafte Wortmeldungen.
Herr Kienberger und Dr. Arrer sprachen sich entschieden dagegen aus. Ein moderater Selbstbehalt habe in der Praxis keinen Steuerungseffekt gezeigt. Um Wirkung zu entfalten, müsste dieser laut Dr. Arrer in einem Bereich liegen, der 14 med.ium11+12 / 2025 weder sozialpolitisch noch praktisch realistisch erscheint.
Dr. Florian Connert, Hausarzt in Köstendorf und Präsident der Salzburger Allgemeinmediziner (SAGAM), plädierte stattdessen für positive Anreize: „Schnelle Termine, gute Qualität und persönliche Beratung – das sind die wahren Lenkungseffekte. Wir brauchen kein Sanktionssystem, sondern ein funktionierendes Primärarztsystem.“
Stefan Herbst, Landesrettungskommandant in Salzburg und in dieser Funktion Hauptverantwortlicher der Gesundheits- Hotline 1450, erläuterte die Funktionsweise seiner Einrichtung.
Die Hotline arbeite bundeslandspezifisch organisiert und nutze einen medizinisch fundierten Algorithmus, um Patientinnen und Patienten niederschwellig Orientierung zu bieten. Eine Live-Umfrage unter den Anwesenden zeigte: Die Mehrheit sieht 1450 als wertvolle ergänzende Beratung, nicht aber als verpflichtenden Einstieg in die Behandlung – ein Hinweis auf das anhaltend hohe Vertrauen in die persönliche
Arzt-Patienten-Beziehung.
In einer Diskussion mit dem Publikum unterstrich Dr. Klaus Kubin, Fachgruppenobmann der Radiologen und Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte, die Bedeutung reibungsloser Kommunikation. Die Nutzerfreundlichkeit der ELGA-Befundübermittlung müsse dringend verbessert werden, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Gleichwohl betonte er das Engagement der niedergelassenen Kollegenschaft, die trotz technischer Hürden den Datenaustausch aktiv vorantreibt.
Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Salzburg steht vor spürbaren Herausforderungen. Die alternde Bevölkerung, der zunehmende Fachkräftemangel und die angespannte wirtschaftliche Lage werden die
bestehenden Versorgungsstrukturen weiter unter Druck setzen. Schon heute deutet sich an, dass es in den kommenden Jahren zu Engpässen in der medizinischen Versorgung kommen wird – sowohl personell als auch strukturell.
Bei ausbleibenden Anpassungen droht eine Situation, in der Angebot und Nachfrage immer weiter auseinanderdriften. Nur im Zusammenspiel aller Akteure – von Hausärztinnen und Fachärzten über Spitäler bis hin zu Einrichtungen wie 1450 – lässt sich das System langfristig stabilisieren. Zusätzlich sollte auf innovative Versorgungsmodelle und eine Stärkung der Primärmedizin gesetzt werden.
Die Reihe „MEDIZIN UNPLUGGED“ zeigte erneut, wie wertvoll der offene Dialog innerhalb der Ärzteschaft ist. Neben fachlichen Impulsen bot der Abend auch wieder die Gelegenheit, sich persönlich zu begegnen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln.
Dr. Maximilian Krecu:
„Es freut mich, dass sich ,Medizin unplugged‘ mittlerweile als Veranstaltung etabliert hat, wo wir relevante aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze beleuchten und diskutieren. So können wir uns ungezwungen abstimmen, um die Anliegen unserer Kolleginnen und Kollegen bestmöglich zu vertreten.“
Dr. Andreas Arrer:
„Ich habe die Veranstaltung super gefunden, vor allem auch, dass bereichsübergreifend diskutiert wurde, also mit Kostenträgern und 1450. Man sollte dieses Format unbedingt fortsetzen. Nur in der gemeinsamen Diskussion wird man eine Lösung finden können, die für alle tragbar und umsetzbar ist.“
Dr. Florian Connert:
„Ich fand den Abend sehr gelungen, vor allem die wertschätzende Diskussion mit den verschiedenen Vertretern und Interessengruppen. Es hat gutgetan, das Thema zwanglos zu diskutieren, auch diverse Standpunkte einnehmen zu können. Und ich habe das Gefühl gehabt, dass alle da sehr wohlwollend und an einer Verbesserung interessiert sind. Das hat mir Freude gemacht!“
Thom Kienberger:
„Ich bin begeistert von der Veranstaltung, sowohl organisatorisch als auch inhaltlich. Es wäre ganz wichtig bei so einem Thema, das so viele Stakeholder betrifft, dass man mit denen spricht, die es am Ende auch umsetzen müssen – das sind die Ärzte. Ich würde mich freuen, wenn es da ein Follow up gäbe.“
Von Dr. Georg Hagn, Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Für meine ausführliche Ausfahrt zieht es mich an einem sonnigen September-Wochenende ins Burgenland. Es war ein idealer Rahmen, um den neuen BMW 550e xDrive Touring ausgiebig kennenzulernen.
Bei der ersten Sitzprobe überzeugt mich der Bayer mit typischer BMW-Qualität. Materialien, Verarbeitung und Ergonomie sind eine feine Sache. Das große Curved Display mit Touchfunktion verwirrt mich im ersten Moment etwas, lässt sich aber schon nach kurzer Zeit schnell und zuverlässig überblicken wie bedienen. Das Infotainment reagiert sehr zügig und integriert mein Smartphone problemlos. Besonders freue ich mich über den intuitiven iDrive-Regler und die gelungene Sprachsteuerung, die auf den Ruf „Hey BMW“ reagiert. Selbst die Fenster lassen sich so schließen. Die Sitze sind gut gepolstert, ein Attest, das auch meine Gattin ausstellt, und bieten auch auf langen Etappen erstklassigen Komfort dank ihrer umfangreichen Einstellmöglichkeiten.
Der Plug-in-Hybrid fährt im Stadtverkehr nahezu lautlos und vermittelt mir ein angenehm entspanntes Fahrgefühl, für kurze Wege zwischen Wohnort, Klinik und Ordination ist der elektrische Antrieb in meinem Fall ideal. Kein einziges Mal schaltet sich der Dreiliter-Sechszylinder zu und unterbricht die Stille im Fahrzeug, die die doppelte Verglasung herstellt. Laut Lastenheft schafft der 550e xDrive Touring runde 90 Kilometer lokal emissionsfrei zwischen den Ladesäulen. Mein Eindruck? Machbar, denn ich schaffe während meiner Testfahrt mit einem vollgeladenen Akku im ersten Anlauf 72 Kilometer, im zweiten dann knapp 80.
Auf der Fahrt im Burgenland durfte der 550e dann zeigen, was in ihm steckt. Unter der Haube arbeitet ein unglaublich leiser Dreiliter-Sechszylinder gemeinsam mit dem E-Motor. Der Verbrenner leistet 230 kW (313 PS), der E-Motor zusätzliche 145 kW (197 PS). Gekoppelt sind sie an eine unmerklich agierende Achtgang- Wandlerautomatik. In Summe entsteht eine Systemleistung von 360 kW (489 PS) und ein maximales Drehmoment von 700 Nm, das der Wagen dank xDrive an alle vier Räder verteilt. Der 550e hat sprichwörtlich Kraft in jeder Lebenslage, wirkt bei meinem gelassenen Fahrstil niemals überfordert, eher unterfordert.
Der Wechsel zwischen Elektro- und Verbrenner erfolgt nahezu unmerklich. Auf den Landstraßen des Burgenlands zeigt sich das ausgewogene Fahrwerk von BMW-typischer Seite. Der Touring liegt satt auf der Straße, Unebenheiten filtert das Sportfahrwerk sauber weg. Die Lenkung arbeitet präzise und vermittelt jederzeit Vertrauen.
Das Wochenende im Burgenland und in Wien zeigte mir eindrucksvoll, wie vielseitig der BMW 550e xDrive Touring ist. Er kombiniert die Stärken eines reinen Stromers mit der Reichweite und Langstreckentauglichkeit eines klassischen Sechszylinders. Dabei bleibt er stets souverän, komfortabel und steht damit ganz im Zeichen jener Freude am Fahren, für die BMW seit jeher bekannt ist.
Ein besonderer Dank gilt AutoFrey Salzburg, die mir das Fahrzeug für diesen Test zur Verfügung gestellt haben. Wer sich selbst ein Bild machen möchte oder an attraktiven Angeboten interessiert ist, findet bei AutoFrey Salzburg, Hallwang und St. Veit im Pongau kompetente Beratung, persönlichen Service und die Möglichkeit, aktuelle Modelle kennenzulernen, darunter auch den neuen 550e xDrive Touring.