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Niedergelassene Ärzte: Wechsel in der Kurienobmann-Stellvertretung

Nach der Verabschiedung von Dr. Hella Spaun als Kurienobmann-Stellvertreterin haben Dr. Klaus Kubin und Dr. Sebastian Pagitsch die Funktion des ersten und zweiten Kurienobmann-Stellvertreters übernommen. Worauf sie bei ihren neuen Aufgaben Wert legen, haben uns alle drei persönlich beantwortet.

Von Mag. Christoph Schwalb | med.ium 3+4/2023 | 3.5.2023

Nichts ist beständiger als der Wandel. Nachdem sich die langjährige Kurienobmann-Stellvertreterin Dr. Hella Spaun vom ihrem Amt verschiedet hat, konzentriert sie sich fortan auf Ihre Funktionen als Fachgruppenobfrau Chirurgie (seit 2012) und Referentin für Qualitätssicherung, zu der sie im Mai 2022 berufen wurde.

Zwischen 2017 und 2022 war Dr. Spaun zunächst als zweite, dann als erste Kurienobmann-Stellvertreterin tätig und verantwortlich für die Umsetzung der Kollektivverträge für Ordinationsassistentinnen und des einheitlichen Leistungskataloges. Zudem wirkte sie mit an der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung und der Neubesetzung von Kassenstellen.

Die Funktion als erster Kurienobmann-Stellvertreter hat nun Fortbildungsausschuss- Vorsitzender und Fortbildungsreferent Dr. Klaus Kubin von  ihr übernommen. Die Rolle des zweiten Kurienobmann-Stellvertreters hat nun Fachgruppenobmann Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Sebastian Pagitsch inne.

Wir danken Dr. Hella Spaun für ihre jahrelange Mitarbeit in der Kurie niedergelassene Ärzte und begrüßen Dr. Klaus Kubin und Dr. Sebastian Pagitsch in ihren neuen Funktionen. Für die zukünftigen Aufgaben  wünschen wir allen viel Erfolg. Wie diese  aussehen werden, haben sie uns persönlich beantwortet.

 

Dr. Hella Spaun

Fachgruppenobfrau Chirurgie und Referentin für Qualitätssicherung

med.ium: Was konnten Sie als Kurienobmann-Stellvertreterin bewirken? Was war herausfordernd? Was hat Ihnen am besten gefallen?

Dr. Hella Spaun: Seit 2017 habe ich unter anderem mitgestaltet: die Ausarbeitung und Präsentation der Datenschutzgrundverordnung, diverse HBS-Sitzungen [zur Bewertung der Honorare; Anm. d. Red.], viele Fachgruppensitzungen in meiner Funktion als Fachgruppenreferentin bzw. Ko-Referentin. Als Mitglied des Niederlassungsausschlusses in den letzten fünf Jahren war ich mit der Neubesetzung von Kassenstellen „an vorderster Front“ konfrontiert, dort habe ich auch ersucht, mit Fachwissen und Erfahrung den neuen Kolleginnen und Kollegen den Start in die Niederlassung mit viel Vorkenntnis zu ermöglichen und durch Wissen zu erleichtern. Mein Antreten 2020 als erste Kurienobmann-Stellvertreterin erfolgte praktisch zeitgleich mit dem Beginn der Pandemie (zwei Monate zeitversetzt) und somit waren die letzten drei Jahre vordergründig mit der Befassung der Pandemie zeitlich gespickt. Trotzdem wurde in der Zeit mehrmals mit der Gebietskrankenkasse hinsichtlich der Tarife verhandelt. Weiters wurden  zweimal in dieser Episode die Kollektivverträge für Ordinationsassistentinnen verhandelt. Mein spezielles Steckenpferd war in der Zeit sicherlich das Mitwirken an der Erstellung des einheitlichen  Leistungskatalogs, der im Zuge der Zusammenlegung der Sozialversicherung zur österreichischen Gesundheitskasse von der Bundeskurie beschlossen wurde und wo ich in meiner Funktion als
stellvertretende Bundesfachgruppenobfrau der Chirurgie in vielen Bereichen eingebunden war.

med.ium: Wie geht es nun für Sie weiter in Ihrer neuen Funktion? Worauf freuen Sie sich am meisten?

Dr. Spaun: Die Funktion als Landesfachgruppenobfrau der Chirurgie habe ich ja jetzt schon elf Jahre inne, da geht es vor allem um die Wahrung von Interessen der angestellten als auch niedergelassenen Chirurgen. In meiner Funktion als Qualitätssicherungsreferentin ist es wichtig, zwischen der Qualitätssicherungsverordnung und den tatsächlichen Gegebenheiten in den Ordinationen im niedergelassenen
Bereich zu vermitteln. Dort mit Rat und Tat auch Kolleginnen und Kollegen zur Seite zu stehen, welche gesetzlichen Normen und Voraussetzungen zu bestehen sind, um auch der Hygieneverordnung und dem Qualitätsanspruch der ÖÄK Genüge zu tun. Vor allem im Zuge der episodenhaften Überprüfungen der Qualitätssicherung von Ordinationen werde ich wohl ein wichtiges Bindeglied zwischen den niedergelassenen Kollegen und der Ärztekammer darstellen. 

Dr. Klaus Kubin:

erster Kurienobmann-Stellvertreter

med.ium: Worauf freuen Sie sich am meisten als erster Kurienobmann-Stellvertreter (KNÄ) in Ihrer neuen Funktion? Was möchten Sie konkret bewirken?

Dr. Klaus Kubin: Ich freue mich darauf, noch intensiver als bisher die Kolleginnen und Kollegen im niedergelassenen Bereich unterstützen zu können. Die Salzburger Ärztekammer ist für mich nicht nur eine standespolitische Vertretung, sondern auch ein Service-Center. Funktionäre und Mitarbeiter der Ärztekammer beraten die Kolleginnen und Kollegen bei Berufsfragen, in Rechtsfragen und bei Fragen der Vergütung. Ich möchte die Attraktivität von Kassenstellen verbessern, die Versorgungswirksamkeit von Wahlärzten außer Frage stellen und interessierte Kolleginnen und Kollegen bei der Gründung von Primärversorgungseinheiten unterstützen.

med.ium: Was denken Sie, könnte herausfordernd sein? Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer neuen Funktion?

Dr. Kubin: Als größte Herausforderung für diese Kammerperiode sehe ich die Verbesserung der Kommunikation der Ärztekammer für Salzburg mit den Kolleginnen und Kollegen. Gleichzeitig sind wir standespolitisch gefordert, auch die Kommunikation mit der Landespolitik und den Sozialversicherungen zu verbessern und unsere Anliegen und Forderungen diesen Partnern gegenüber klar und unmissverständlich zu kommunizieren. Als 1. Kurienobmann-Stellvertreter rücken österreichweite Belange zusätzlich in den Fokus und ich schätze den österreichweiten Austausch mit den Funktionärinnen und Funktionären der anderen Landesärztekammern sehr. 

med.ium: Wie geht es nun für Sie weiter in Ihrer neuen Funktion?

Dr. Kubin: In enger Zusammenarbeit mit dem 2. Kurienobmann-Stellvertreter Dr. Pagitsch und den beiden Fachärztereferenten Dr. Andreas Bernhart und Dr. Richard Tögel werden wir die hervorragende Arbeit meiner Vorgängerin Dr. Hella Spaun weiterführen und uns als Team intensiv um die Belange der niedergelassenen Ärzte, und speziell jene der Fachärzte, kümmern.

Dr. Sebastian Pagitsch:

Neuer zweiter Kurienobmann-Stellvertreter und Fachgruppenobmann Frauenheilkunde und Geburtshilfe

med.ium: Worauf freuen Sie sich am meisten in Ihrer neuen Funktion als zweiter Kurienobmann-Stellvertreter? Was möchten Sie konkret bewirken?

Dr. Sebastian Pagitsch: Am meisten freue ich mich darauf, mitgestalten zu dürfen. Ich sehe meine Stärken ganz klar beim Thema Geld und möchte in meiner neuen Funktion näher an die Verhandlungstische der Kassenpositionen rücken. Die aktuelle Mutter-Kind-Pass-Thematik hat mich dabei bereits sehr gefordert und auch begeistert.

med.ium: Was denken Sie, könnte herausfordernd sein? Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer neuen Funktion?

Dr. Pagitsch: Ich denke, es ist nicht einfach zu erkennen, wann gewisse Dinge in der Politik einfach oder schwierig bis gar nicht durchzusetzen sind. Ich glaube, dafür ist sehr viel Erfahrung, sicher auch mittels  "Trial and Error", nötig. Daher kann man nicht früh genug anfangen, diese zu sammeln. Und am besten gefällt mir die Zusammenarbeit mit den Funktionärskollegen in der Ärztekammer, allen voran Kurienobmann und Vizepräsident Dr. Fürthauer und erster Stellvertreter Dr. Kubin. Die Salzburger Ärztekammer habe ich in der letzten Legislaturperiode bereits als sehr offen und nahbar erlebt und ich freue  mich, dass ich nun wieder meinen Beitrag leisten kann, dass das auch so bleibt.

med.ium: Wie geht es nun für Sie weiter in Ihrer neuen Funktion?

Dr. Pagitsch: Die nächsten Schritte für mich sind die kommenden und für mich teils ersten Sitzungen in diversen Gremien. Dabei geht es vor allem darum, Leute rasch kennen und einschätzen zu lernen.