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Licht und Schatten

Der Leitartikel aus dem Präsidium.

med.ium 9+10/2024 | 22.10.2024

„Wer hat’s erfunden?“ Dieser aus der Werbung entnommene Hinweis auf den Erfindergeist unserer Schweizer Nachbarn kommt in den Sinn, wenn wir nun mit großer Freude die positive Entwicklung der Ausbildungsevaluierung durch die ETH Zürich sehen. Denn erst das Konzept der ETH-Zürich hat unsere diesbezüglichen Umfragen in Schwung gebracht. Für Salzburg ist sie in zweierlei Hinsicht positiv: Zunächst hat sich Salzburg bei der Beteiligungsquote an dieser Befragung an den 2. Platz österreichweit gehievt und schneidet zweitens auch in der Globalbewertung überdurchschnittlich gut ab.

Und für die wenigen weißen Flecken unter den Ausbildungsabteilungen bereitet sich das Team um Matthias Vavrovsky auf die nunmehr wieder möglichen Visitationen vor.

Also alles in Ordnung in der Salzburger Spitalsärzteschaft? Weit gefehlt. Denn Verbesserungen der Gehaltssysteme anderer Bundesländer bringen Salzburgs Spitalsärztinnen und Spitalsärzte wieder ins Hintertreffen. Und Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen eines klar: Konkurrenzdefizite am Arbeitsmarkt wirken sich zwar nicht akut, aber gnadenlos konsequent über die Zeit aus.

Das ist auch der Grund, warum unsere Kurie der angestellten Ärzte vor dem Hintergrund der Einkommensverbesserungen anderer Länder ein Konzept zur Attraktivierung der Spitalsärzteeinkommen in Salzburg vorgelegt hat.

Das Verständnis seitens des Landes Salzburg hält sich leider bisher in noch überschaubaren Grenzen. Diese Zurückhaltung ist jedoch trotz der budgetären Restriktionen sicherlich falsch. Ein leistungsfähiges Gesundheitssystem ist nur mit fair behandelten Ärztinnen und Ärzten möglich. Wir sollten sie nicht an andere Bundesländer oder gar ins Ausland verlieren, sonst hilft uns auch die gute Ausbildung nichts.

Mit kollegialen Grüßen

Ihr Dr. Karl Forstner

Präsident der Ärztekammer für Salzburg

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