Salzburgs Ärztekammerpräsident Dr. Karl Forstner hat am Kammertag die KollegInnen aus den Bundesländern in Saalfelden begrüßt: „Das österreichische Gesundheitssystem steht erneut vor großen Herausforderungen, deren Bewältigung die konstruktive Mitarbeit der Ärzteschaft unverzichtbar macht. Die Weiterentwicklung von Kassenverträgen, Patientensteuerung zum ‚best point of service‘, die Arbeitsbedingungen von Spitalsärzten und Themen der Aus- und Weiterbildung werden im Mittelpunkt der Beratungen stehen. Entscheidend für die erfolgreiche Fortentwicklung des Gesundheitssystems wird jedoch sein, dass die Angebote zur Lebenswirklichkeit der Menschen passen.“
Aus diesem Grund ist bei der Entscheidung des Veranstaltungsortes auch die Auswahl auf Saalfelden gefallen. „Denn wer sich dort umschaut, erkennt den Kontrast zu Ballungsräumen, kann die Kleingliedrigkeit dieser Landschaft und die topografischen Herausforderungen der Gesundheitsversorgung solcher Regionen mit eigenen Augen sehen“, so Forstner.
Miniaturisierte Großstadtlösungen sind hier untauglich. Der ländliche Raum braucht spezifische Lösungen durch Kenntnis der regionalen Gegebenheiten.
Die österreichischen Ärztinnen und Ärzte sprechen sich für eine verbindliche Patientenlenkung aus. Dafür müssen nun die Spielregeln festgelegt werden. Zur Entlastung der öffentlichen Strukturen – sowohl intra- als auch extramural – sollen vorhandene Angebote wie 1450 oder Telemedizin endlich sinnvoll eingesetzt werden. Sowohl im niedergelassenen Bereich als auch im Spitalsbereich bringen die Ärztinnen und Ärzte bereits fundierte und langjährige Erfahrung im telemedizinischen Bereich mit, auch die nötigen Ressourcen sind bereits vorhanden. Die ärztliche Versorgung muss also nicht neu gedacht werden, sie muss nur sinnvoll und nachhaltig strukturiert werden. Dazu ist es notwendig, dass die Ärztekammern in der Bundeszielsteuerungskommission sowie der Landeszielsteuerungskommission mit Sitz und Stimme vertreten sind, um diesen Prozess mit den Systempartnern umzusetzen.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer sandte als Ausdruck seiner Wertschätzung und einer jahrelangen guten Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft eine Grußbotschaft:
Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Karl!
Geschätzte Damen und Herren!
Es ist mir wichtig, auf diesem Weg ein Wort der Anerkennung und des Dankes auszusprechen – insbesondere an Dich, sehr geehrter Herr Präsident, lieber Karl. Seit 2007 hast Du mit Umsicht, Integrität und beeindruckender Beharrlichkeit die Kammer geführt – und dabei nie vergessen, dass das Zentrum allen ärztlichen Handelns der Mensch ist.
Du hast Generationen junger Ärztinnen und Ärzte geprägt, hast Brücken zwischen Berufsgruppen gebaut und Dich stets mit großer Leidenschaft für den ärztlichen Berufsstand, für die medizinische Ausbildung und für eine flächendeckende Versorgung eingesetzt. Dein Engagement für das „Hausarzt-System“ und für die „SIA – Salzburger Initiative für Allgemeinmedizin“ sind nur zwei von vielen Beispielen, wie Du Salzburg als Gesundheitsstandort nachhaltig geprägt hast. Auch persönlich war und ist die Zusammenarbeit mit Dir stets von Verlässlichkeit, Klarheit und gegenseitigem Vertrauen geprägt – dafür danke ich Dir von Herzen.
Dass der diesjährige Kammertag der ÖÄK in Saalfelden stattfindet, ist nicht nur organisatorisch ein großer Erfolg – es ist auch ein starkes Signal. Denn es zeigt: Medizinischer Fortschritt und fachlicher Austausch gehören nicht allein in den Zentralraum. Es entspricht unserem Verständnis als Landesregierung, dass Gesundheit in der Fläche gesichert und gepflegt wird – wohnortnah, zugänglich und qualitätsvoll. Dass Sie mit diesem Kongress ein Zeichen für die Regionen setzen, begrüße ich ausdrücklich.