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Jahrestagung der Alpin- und Höhenmedizin

Von 11. bis 12. Oktober 2024 findet an der Kardinal Schwarzenberg Akademie in Schwarzach im Pongau die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin (ÖGAHM) statt.

Von Mag. Christoph Schwalb | med.ium 7+8/2024 | 8.8.2024

Alpine Notfälle, Bergsport und medizinische Versorgung in schwindelerregenden Höhen. Internationale Experten treffen sich im Oktober – zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder im Land Salzburg – an der Kardinal Schwarzenberg Akademie in Schwarzach, um bei diesem Symposium das neueste Wissen auszutauschen und gemeinsam wertvolle höhen- und sportmedizinische Erfahrungen in der Pongauer Bergwelt zu gewinnen.

Die Teilnehmer*innen erwartet ein spannendes Programm mit Sportklettern im Klettergarten oder am Klettersteig, Wanderungen um den Graukogel und ein Mountainbike-Techniktraining. Denn nicht nur die Fortbildung steht beim Symposium zu Alpin- und Höhenmedizin im Vordergrund, sondern auch der Alpinsport selbst, für den Kondition unerlässlich ist.

Das Ziel der Fortbildungsveranstaltung besteht deshalb auch in einem anerkannten ÖÄK-Diplom für „Alpin- und Höhenmedizin“. Die ÖGAHM ist mit ihren mehr als 1.300 Mitgliedern eine der größten medizinischen Fachgesellschaften Österreichs.

Termin:

11. bis 12. Oktober 2024
Kardinal Schwarzenberg Akademie
Baderstraße 10, 5620 Schwarzach i. Pg.

Mehr Infos:

ÖGAHM-Jahrestagung

Interview

Prim. Mag. Dr. Günther Sumann, Abteilungsvorstand Anästhesie und Intensivmedizin am Kardinal Schwarzenberg Klinikum Schwarzach, zu der Besonderheit der ÖGAHM-Jahrestagung.


Was zeichnet die Jahrestagung, das ÖÄK-Diplom „Alpin- und Höhenmedizin“ aus?

Bei der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin (ÖGAHM) wird neben einem ganztägigen wissenschaftlichen Programm am Freitag zusätzlich ein alpinistisches Praxisprogramm am Samstag angeboten.

Wir haben in Österreich die Sondersituation, dass es für den Bereich der Alpin- und Höhenmedizin ein anerkanntes Ärztekammerdiplom gibt. Damit kann diese Zusatzqualifikation offiziell geführt und Beratungsleistungen in der Ordination angeboten werden. Das Symposium bei der Jahrestagung ist DFP-akkreditiert und für das ÖÄK-Diplom Alpin- und Höhenmedizin anrechenbar.

Was erwartet die TeilnehmerInnen?

Das wissenschaftliche Programm umfasst verschiedene Bereiche der Alpin- und Höhenmedizin. Als Referenten können wir Expert*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz begrüßen. Der erste Themenblock beschäftigt sich mit aktuellen Strategien zur Präakklimatisation vor Unternehmungen in großer und extremer Höhe. Ein Vortragsblock zur alpinen Notfallmedizin adressiert die Themen Erfrierungen, Lawinenverschüttung und präklinische Schmerztherapie. Ein Block widmet sich Aspekten der psychischen Gesundheit im Bergsport. Darüber hinaus werden Vorträge zur akuten Höhenkrankheit und zur Frauengesundheit in großer Höhe präsentiert. Abgerundet wird das Programm durch einen Vortrag über die sportmedizinische Betreuung bei olympischen Spielen.

Am zweiten Veranstaltungstag wird eine spannende Auswahl an alpinistischen Aktivitäten in der Region angeboten, die durch Bergführer geleitet werden: Sportklettern, Klettersteigbegehungen, Techniktraining für Mountainbiker, Wanderungen und ein Ausflug in die Eisriesenwelt.

Welche Ausbildungsinhalte sind besonders relevant?

Die Alpinmedizin umfasst viele wichtige Aspekte. Im gebirgigen Umfeld hat man ständig Berührung mit alpinmedizinischen Themen. Deren Relevanz hängt vom alpinistischen Tätigkeitsprofil ab. Viele Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, die auf unsere Berge in mittlere Höhen gehen, wollen über ihre Belastbarkeit und Risiken beraten werden. Bei jungen, fitten Kletterern oder Bergläufern ergeben sich ganz andere Fragen. Für Besteigungen sehr großer Berge im Himalaya oder in den Anden geht es häufig um Fragen der Präakklimatisation und optimalen Vorbereitung, oder auch um das Erkennen und die Behandlung akuter Höhenkrankheit. Kenntnisse in der alpinen Notfallmedizin spielen bei allen Bergsportaktivitäten eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren wurde vermehrt auf psychologische und psychopathologische Aspekte sowie auf genderspezifische Unterschiede beim Bergsport fokussiert.