Von Dr. Johanna Dolcic, Bezirksärztevertreterin Pongau | med.ium 1+2/2025
Nachdem der direkte kollegiale Austausch und das gegenseitige Kennenlernen bzw. In-Kontakt-bleiben während der Corona-Pandemie sehr gelitten haben, hat die Ärztekammer für Salzburg im Fortbildungs-Turnus jeweils eine Präsenzveranstaltung im Pongau und Pinzgau ähnlich der Sternstunden der Medizin im Flachgau ins Leben gerufen. Am 19. November 2024 machten die Kollegen vom Kardinal Schwarzenberg Klinikum mit ihren Berichten zu state-of-the-art-Medizin, Innovationen und Vorstellung neuer Versorgungsstrukturen den Anfang und schafften vom Start weg einen vollen Erfolg.
Zu Beginn stellte Prim. Dr. Georg Pall, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, das neu ins Leben gerufene Onkologie-Netzwerk Innergebirg vor. Um den aktuellen und künftigen Herausforderungen durch Alterung der Bevölkerung und damit in Verbindung stehender Zunahme der Fallzahlen sowie laufend neuer Therapieformen gerecht zu werden, hat er die Möglichkeit geschaffen, sich regelmäßig über Neuerungen zu Diagnostik und Therapie gewisser Malignome fortzubilden – und das fächer- und berufsübergreifend. Diese Veranstaltungen bieten außerdem die Möglichkeit, sich miteinander auszutauschen und zu vernetzen.
Anschließend präsentierten Ass. Dr. Alexander Viehhauser, Ass. Dr. Christian Stoffel sowie FÄ Dr. Lydia Mackova unter Leitung von Frau Prim. Dr. Anna Rab die Abteilung für Innere Medizin I: Der Bogen spannte sich anhand dreier Fallbeispiele von der Akutversorgung in der Zentralen Notaufnahme über die mitunter neu etablierten Spezialambulanzen bis hin zur stationären Behandlung.
Weiter ging es mit der Vorstellung der in der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin neu etablierten Schmerzambulanz unter der Leitung von OÄ Dr. Martina Wittels und OÄ Dr. Sabrina Kronreif-Moser. Anhand mehrerer Fallbeispiele wurde gezeigt, wie wichtig ein multimodaler Therapieansatz ist, der über die dortige Tagesklinik umgesetzt wird. Die ambulante Erstvorstellung kann unkompliziert und relativ zeitnah erfolgen und sollte bei Offenbarwerden einer komplizierten Schmerzsituation möglichst frühzeitig geschehen.
Den Abschluss bildete OA Dr. Rainer Pitzek von der Abteilung für Orthopädie mit dem Bericht über einen völlig neuen peri- und postoperativen Ablauf rund um die große Endoprothetik. Mittels innovativen anästhesiologischen Managements und möglichst schonender Operationsmethoden sowie rascher eigenständiger Remobilisierung der Patienten unter Anleitung der involvierten Berufsgruppen werden postoperative Schmerzen reduziert und der Weg zur Mobilität und Selbständigkeit drastisch verkürzt – bereits am ersten Tag darf und soll das operierte Bein voll belastet werden.
Im Anschluss gab es wie in alten Zeiten ein gemütliches Beisammensein am Buffet mit vielfältigen Gesprächen.