Fahrlässigkeit – Probleme beim Versicherungsschutz!

med.ium 3+4/2024 | 26.4.2024

Unter dem Begriff der Fahrlässigkeit versteht man ein Handeln, das die für die jeweilige Situation objektiv erforderliche Sorgfalt oder Vorsicht nicht aufbringt. Damit die Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommt, ist entscheidend, ob beim Verursachen eines Schadens fahrlässiges Verhalten bestand oder nicht. Bei Schäden durch Fahrlässigkeit geht es konkret um ein Ereignis, das jemand zwar nicht beabsichtigt, aber durch sein Verhalten begünstigt und somit letztlich auch verursacht hat. Wäre der Schaden durch ein anderes Handeln zu verhindern gewesen, dann spricht man von Fahrlässigkeit. In diesem Fall kann es sein, dass die Versicherung nicht oder nur teilweise für den Schaden aufkommt. Dabei wird außerdem zwischen „einfacher“ und „grober“ Fahrlässigkeit unterschieden. Diese Unterscheidung kann ausschlaggebend dafür sein, ob die Versicherung in den Schadensfall eintritt. Diese Begriffe sind im Gesetz nicht exakt definiert, weshalb die Zuordnung im Zweifelsfall juristisch geklärt werden muss.

Die leichte Fahrlässigkeit ist grundsätzlich immer versichert; Schäden durch grobe Fahrlässigkeit hingegen sehen üblicherweise keinen bzw. nur einen eingeschränkten Versicherungsschutz vor. Einfache Fahrlässigkeit besteht beim Verursachen eines Schadens aufgrund einer kurzen, spontanen Unachtsamkeit („Das kann ja mal passieren.“). Als grobe Fahrlässigkeit hingegen gilt ein Verhalten, mit dem man durch klares Vernachlässigen der Sorgfalt einen Schaden verursacht („Das darf nicht passieren!“). Typische Schadensfälle für grobe Fahrlässigkeit: unbeaufsichtigter Herd, das Öl in der  Pfanne beginnt zu brennen; Waschmaschine wäscht ohne Aufsicht, ein undichter Schlauch verursacht einen Wasserschaden.