Von Prim.Univ.Prof. Dr. Bauer Johann MBA HCM, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie in Salzburg | Mag. Christoph Schwalb | med.ium 3+4/2023 | 10.5.2023
Er ist gesetzlich verankert und das wichtigste Beratungsgremium von Gesundheitsminister Johannes Rauch: der Oberste Sanitätsrat (OSR). Seine Mitglieder bestehen aus Expertinnen und Experten aus ganz Österreich, erstellen ehrenamtlich Gutachten und stehen dem Minister in gesundheitspolitischen Entscheidungen mit Empfehlungen zur Seite. Momentan befasst sich das Gremium schwerpunktmäßig mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen, den intensivmedizinischen Kapazitäten und Long-COVID.
Ende Jänner 2023 hat sich der OSR für die Geschäftsperiode bis Ende 2025 neu konstituiert. Als Präsident einstimmig wiederbestellt wurde Univ.-Prof. Dr.med.univ. Markus Müller (Rektor der MedUni Wien), als sein Stellvertreter bzw. seine Stellvertreterin fungieren Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm (Direktor der Uniklinik für Herzchirurgie Innsbruck) und Dr.in Christiane Druml (Direktorin des Josephinums für Ethik und Geschichte der Medizin an der MedUni Wien).
Erfreulicherweise ist auch ein Experte aus Salzburg mit an Bord, und zwar Prim.Univ.Prof. Dr. Bauer Johann, der Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie.
Wichtige Salzburger Themen einzubringen ist Dr. Bauers Ziel
Laut dem neu ernannten OSR-Mitglied Dr. Bauer Johann betonte Gesundheitsminister Rauch in der ersten Gremiumssitzung Ende Jänner seinen Willen, Reformen im Gesundheitswesen anzugehen, egal wie schwer sie auch durchzusetzen sein mögen. So betraf ein zentrales Thema der Diskussion die „Mangelfächer“, deren VertreterInnen die Gelegenheit hatten, sich zur Situation ihres Faches zu äußern und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Dabei handelte es sich vorwiegend um die Eins-zu-eins-Regelung bei der Zahl der Ausbildungsstellen.
„…Als einziger Vertreter des Bundeslandes Salzburg im OSR verspreche ich, auf jeden Fall den Konnex zu den Gesundheitseinrichtungen in Salzburg herzustellen und drängende Themen aufzugreifen.“
(Prim.Univ.Prof. Dr. Bauer Johann)
Dr. Johann sagt zu seiner Berufung in das Gremium: „Ich bin gespannt, wie hoch die Durchsetzungskraft des Ministeriums in dieser Frage sowie den weiteren Reformpunkten gegenüber Bundesländern, Sozialversicherung und Standesvertretern ausfallen wird. Als einziger Vertreter des Bundeslandes Salzburg im OSR verspreche ich, auf jeden Fall den Konnex zu den Gesundheitseinrichtungen in Salzburg herzustellen und drängende Themen aufzugreifen.“
Arbeitsgruppen zu Intensivmedizin, Long-COVID, Digitalisierung und Therapie
Im Rahmen der Neukonstituierung des OSR sind verschiedene Arbeitsgruppen zu aktuellen und zukünftigen gesundheitspolitischen Themen in Österreich eingerichtet worden. Die Gruppe „ICU-Kapazitäten“ erhebt den landesweiten Bedarf an intensivmedizinischen Kapazitäten und verfasst Empfehlungen für Krisenzeiten und allgemeine Empfehlungen.
Die Gruppe „Long-COVID“ erfasst den Ist-Zustand der Erkrankungen und leitet hieraus Empfehlungen für das weitere Vorgehen ab, während die Arbeitsgruppe „Digitalisierung & Register” Vorschläge zum besseren Umgang mit digitalen Gesundheitsdaten erstellt.
Der Fachausschuss „Therapieboard“ setzt die Aufgaben der bisherigen „COVID-19 Therapieboard“ fort und widmet sich der medikamentösen Therapie von Patientinnen und Patienten mit COVID-19.
Damit der Gesundheitsminister Entscheidungen auf einer breiten wissenschaftlichen Basis treffen kann, beraten ihn ehrenamtlich tätige Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen aus ganz Österreich.
Der Oberste Sanitätsrat ist gesetzlich verankert (OSR-Gesetz) und stellt das wichtigste Beratungsgremium des Ministers zu Fragestellungen und Angelegenheiten im Gesundheitswesen dar. Das Gremium erstellt Empfehlungen und Gutachten als eine fachliche Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen.
Das OSR-Gesetz besagt, dass der Gesundheitsminister die Mitglieder des Gremiums – von denen mindestens 40 Prozent weiblich sein müssen – für drei Jahre ernennt und diese auch wiederholt ernennen darf. Der/die Präsident/in des Obersten Sanitätsrats sowie die zwei Vizepräsidenten/ Vizepräsidentinnen werden von der Vollversammlung aus ihrer Mitte heraus gewählt.
Am 30. Jänner 2023 hat sich der aktuelle Oberste Sanitätsrat (OSR) für die Geschäftsperiode bis Ende 2025 neu konstituiert. Als Präsident wurde Univ.-Prof. Dr. Markus Müller (Rektor der MedUni Wien) einstimmig wiederbestellt, als sein Stellvertreter bzw. seine Stellvertreterin fungieren Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm (Direktor der Uniklinik für Herzchirurgie Innsbruck) und Dr.in Christiane Druml (Direktorin des Josephinums für Ethik und Geschichte der Medizin an der MedUni Wien). Thematisch befasst sich der neue Oberste Sanitätsrat derzeit mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen, mit den intensivmedizinischen Kapazitäten und mit Long-COVID.