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Wissenswertes

Bildung und Gesundheit: Die grenzenlose Hilfe der Austrian Doctors

Engagierte Ärztinnen und Ärzte aus Salzburg verhelfen Familien und deren Kindern in Ostafrika und Südasien zu mehr Bildung und Gesundheit. Ein Überblick über Hilfsprojekte in Kenia und Bangladesch.

Von Mag. Christoph Schwalb | med.ium 9+10/2023 | 17.10.2023

Für kinderreiche Familien in Kenia und Bangladesch kann ein Mittagessen der Schlüssel zu mehr Bildung sein. Denn oft fällt es den Eltern finanziell schwer, ihre Sprösslinge zu ernähren, für einen Schulbesuch bleibt kein Geld.

Hier kommen die „Austrian Doctors“ ins Spiel. Mit Spenden können sie den Kindern ein tägliches Mittagessen in den Schulen zur Verfügung stellen und so den Eltern die Entscheidung erleichtern. So ist der Andrang in den Schulen groß und das Lehrpersonal höchstmotiviert. Der Salzburger Verein Austrian Doctors rund um Geschäftsführer Severin Schwaiger, Kinderarzt Dr. Christian Gross und Internist und Tropenmediziner Dr. med. Christian Gruber betreut Projekte in Südasien, Indien und Ostafrika. Das med.ium berichtete zuletzt in Ausgabe 5+6/2022 über die Arbeit der österreichischen Ärztinnen und Ärzte in Bangladesch. Dank der Spenden können die Ärzte-Teams aus Salzburg wichtige Schul-, Ausbildungs- und medizinische Sozialprojekte weiterentwickeln und ausbauen. Die Bilanz des heurigen Aufenthaltes der Austrian Doctors in Südasien fällt sehr positiv aus, so Geschäftsführer Schwaiger. Im Frühjahr konnte der Betrieb eines Ausbildungszentrums samt Gesundheitsstation in Dhaka (Bangladesch)  aufgenommen werden.

Schulen in Dhaka – zwischen Rikschas und Armut

Im neuen Ausbildungsprojekt in Dhaka will der Verein auch Interessierten aus nicht-medizinischen Berufen den Weg für Einsätze bereiten und so den Schulkindern eine Berufsausbildung ermöglichen. Ähnlich wie in Kenia können sich auch Eltern in Bangladesch, die als TagelöhnerInnen oder RikschafahrerInnen arbeiten, das Schulgeld für ihre Kinder kaum leisten. 

Über 1.400 Kinder besuchen die zwei Schulen dort, wo sie im Schichtbetrieb unterrichtet werden – morgens die Kleinen, am Nachmittag die Großen. Die Kinder kommen oft aus den umliegenden Slums und sind dankbar für die Chance, die ihnen geboten wird.

„Bei jedem Besuch in der Schule ist es schön zu sehen, wie glücklich und wissbegierig die Kinder im Unterricht sind.“ (Severin Schwaiger, Geschäftsführer Austrian Doctors)

Medizinische Hilfe, wo sie am dringendsten benötigt wird

Im „Training Center“ erhalten die jungen Menschen die Möglichkeit einer praktischen Ausbildung wie zum Beispiel Kurse für NäherInnen, Computerkurse, Ausbildungen zur Kosmetikerin und für Handyreparatur. Dadurch sollen sich die Absolventinnen und Absolventen eine solide Zukunft aufbauen können.

Neben diesen Kursen hat auch ein medizinisches Projekt im Training Center gestartet. Lokale MedizinerInnen helfen dort, die basismedizinische Grundversorgung sicherzustellen. Ein Besuch beim Arzt kostet inklusive den verschriebenen Medikamenten umgerechnet etwa 25 Cent. Damit ermöglichen die Austrian Doctors den Menschen vor Ort eine leistbare medizinische Hilfe. Hilfe, die den Menschen sonst oft aus wirtschaftlichen Gründen verwehrt bliebe.

Bildung & Gesundheit: Medizinische Projekte in Kenia

In Kenia treiben die Ärztinnen und Ärzte aus Salzburg aktuell ein Massai-Schulprojekt voran. In der „Eroret Schule“ in Loodoriak haben sie es zusammen mit Schulleiter John Kintalel und seiner Frau Esther, die die Schule 2005 gründeten, geschafft, den Kindern hoffnungsvolle Ausbildungs- und Berufsperspektiven zu verschaffen. Und das obwohl die halbnomadischen Familien im Massai-Land die inzwischen
staubtrockene Savanne schon endgültig zu verlassen drohten. In der Region Loodoariak, in der sich die Schule befindet, die rund 250 Massai-Kinder besuchen, hat es seit vier Jahren fast gar nicht geregnet. Die finanzielle und beratende Hilfe sowie der Bau eines Tiefbrunnens ermöglichen den Menschen und ihren Rinder- und Ziegenherden das Überleben und den Verbleib.

Schulleiter Kintalel weiß aus eigener Erfahrung über den Mehrwert von Bildung. Als einzigem von 13 Kindern konnten seine Eltern ihm, dem jüngsten Sohn, den Schulbesuch ermöglichen. Oft hatte es John für seine Geschwister leidgetan – vor allem für seine Schwestern, die auch so gerne in die Schule gegangen wären. Die Kinder können nun im Gartenbau unterrichtet werden, das Schulessen ist durch den  Brunnen gesichert – und das ganze Projekt somit wieder ein Stück unabhängiger.

Kenia: Zwischen Dürre und Hoffnung

Die Austrian Doctors versuchen nicht nur, den Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, sie möchten ihnen auch medizinisch helfen. Im November 2022 veranstalteten die Ärztinnen und Ärzte das erste „Medical Camp“ im Mary Hill Community Center in Awasi (Kenia). Die Ärzteorganisation verlässt sich in ihren Projekten auch auf die Expertise der engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort. Neben
lokalen Community Health Officers, KrankenpflegerInnen und PharmazeutInnen waren auch der Obmann der Austrian Doctors, Dr. Christian Gross, und dessen Stellvertreter, Dr. Christian Gruber, im Einsatz.
Gemeinsam konnten sie an nur einem Tag rund 300 Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern behandeln: angefangen von Erkältungen und Darmerkrankungen über Malaria, Unterernährung und Verbrennungen bis hin zu HIV-Infektionen. Sogar die Tuberkulose-Erkrankung eines jungen Mädchens sowie vier Sichelzellanämie-Erkrankungen konnten erkannt werden. Um den Menschen auch nachhaltig zu helfen, wurden Medikamente ausgegeben und bei chronischen Leiden auf die zuständigen lokalen Strukturen verwiesen, die den Menschen oft nicht bekannt sind.

Damit sie den ihnen anvertrauten Menschen auch in Zukunft helfen können, freuen sich die Austrian Doctors jederzeit über Spenden. Denn um Großes zu bewirken bedarf es oft nur kleiner Anlässe.

Fotobuch „Endstation Dhaka“

Gemeinsam mit dem Salzburger Fotografen Joachim Bergauer ist das Fotobuch „Endstation Dhaka“ entstanden. Die beeindruckenden Fotos zeigen das Leben in der Stadt und die Projekte der Austrian Doctors.

Das Buch ist zum Selbstkostenpreis erhältlich.

Bestellung unter:

office[at]austrian-doctors.at

oder 0664 1507888

Mehr Infos:

www.austrian-doctors.at 

Die Austrian Doctors bitten auch Sie, den Verein und seine Projekte zu unterstützen!

Kontonummer:

AT09 3500 0000 0816 0566